Urlaub im Vinschgau

Glurns

Die kleinste Stadt Südtirols erinnert in beeindruckender Weise an ihre ursprüngliche Bedeutsamkeit als Handelsstadt des Mittelalters. Mit der gut erhaltenen Stadtmauer und drei Tortürmen, die sich seit dem 16. Jahrhundert kaum verändert haben, bietet Glurns auf einem Streifzug durch die Straßen viele kleine Schlupfwinkel und Gässchen.
Der bekannte Zeichner und Karikaturist Paul Flora war gebürtiger Glurnser und fühlte sich Zeit seines Lebens eng mit dem Städtchen verbunden. Neben seinem Grab auf dem städtischen Friedhof lässt sich auch das Paul-Flora-Museum im Tauferer Turm besuchen und so das Leben und Werk des bedeutenden Künstlers bestaunen.

Reschen & Graun

Der versunkene Grauner Kirchturm im Reschensee gilt als besonders eindrucksvolles Mahnmahl und erinnert an die Seestauung nach dem Zweiten Weltkrieg für den das Dorf Alt-Graun umgesiedelt werden musste und zahlreiche Familien ihre Häuser freiwillig oder unfreiwillig aufgaben und somit ihrer Existenzgrundlage beraubt wurden.
Heute steht der Turm im See unter Denkmalschutz und ist Wahrzeichen der Gemeinde Graun. Das Museum Alt Graun im alten Gemeindehaus informiert mithilfe von Fotodokumenten über den Untergang und den Wiederaufbau Grauns. Von Juli bis September findet jeweils mittwochs um 16 Uhr eine Führung statt.

Radweg Vinschgau

Ob gemütliches Radfahren, anspruchsvolleres Mountainbiken oder ausdauerndes Rennradfahren: In Südtirol treffen Sie auf ein wahres Paradies für Freunde des Radsports. Diverse Radwege durch weite Teile des Landes lassen Sie jeden Tag neues erkunden.
Besonders der Etschtalradweg bietet sich für alle Radbegeisterten optimal an. Vom Obervinschgau ausgehend werden entlang des Radweges Via Claudia Augusta bis nach Meran beeindruckende Landschaften auf zwei Rädern passiert. Aber damit nicht genug – die Reise kann noch fortgeführt werden. Bis zum Gardasee oder nach Venedig können fleißige Radler auf diesem Weg gelangen.

Karthaus im Schnalstal

Die beruhigende Stille eines kleinen Ortes im Vinschgauer Schnalstal zeugt noch heute von der Ehrfurcht der Mönche, die ab dem 14. Jahrhundert dort lebten und deren Kloster der Ortschaft ihren Namen gab: Karthaus, benannt nach dem einstigen Karthäuser-Kloster. Dieses wurde 1525 von Bauern geplündert, die sich gegen hohe Abgaben zur Wehr setzten und daraufhin mit einer schützenden Ringmauer umgeben. Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Kloster aufgehoben, ist heute jedoch zur Besichtigung freigegeben. Neben der ursprünglichen Klosterküche, der mystischen Heilig-Geist-Grotte und dem Kreuzgang sind es vor allem die jährlich wechselnden Sommerausstellungen, die die Besucher für die "Kunst in der Karthause" begeistern.

Die Churburg

Dem Bischof von Chur, Heinrich IV. von Montfort, wurde 1253 erlaubt, eine prächtige Burg zu errichten – er enschied sich für einen Hügel oberhalb von Schluderns.
Bis heute ist das Schloss außerordentlich gut erhalten. Während man im Inneren verschiedenste beeindruckende Prunkräume, eine imposante Bibliothek und die reich bestückte Rüstkammer mit einer 2,10 m großen Rüstung bewundern kann, faszinieren außen der ursprüngliche Burgfried, der Palas, verschiedene Zwinger und Tore und eine romanische Kapelle.

Geöffnet vom Mitte März bis zum Ende Oktober, Montag Ruhetag.

St. Prokulus Kirche in Naturns

Von außen mutet das Kirchlein St. Prokulus am Ortseingang von Naturns schlicht und eher unscheinbar an. Im Inneren jedoch lassen sich Kunstschätze von ungeahnten Ausmaß bewundern: Bereits im 8. Jahrhundert wurden die Wände der Kirche mit aufwändigen Fresken ausgestattet, die zu den bedeutendsten Wandmalereien Mitteleuropas zählen. Am eindrucksvollsten ist ein Bild, welches einen auf einem Seil schaukelnden Heiligen darstellt. Vermutlich handelt es sich dabei um den Hl. Prokulus, im 4. Jahrhundert verfolgter Bischof von Verona.
Weitere Fresken und Funde aus der St. Prokulus Kirche lassen sich im Prokulus Museum bestaunen, das unterirdisch angelegt und von Anfang April bis Ende Oktober jeweils von Dienstag bis Sonntag geöffnet ist.

Genuss- und Kulturfest Marmor & Marillen

Die Ortschaft Laas im mittleren Vinschgau ist vor allem für zwei Dinge maßgeblich bekannt: Zum einen bildet der Laaser Marmor einen unverzichtbaren Rohstoff, der weltweit zur Anwendung kommt. Zum anderen ist es der Obstanbau, besonders jener der Marille, der Laas seine Einzigartigkeit verleiht.
Beides wird beim alljährlichen Genuss- und Kulturfest vereint: Obstanbau und Steinabbau gehen hier Hand in Hand und bilden die Grundlage dieser sommerlichen Veranstaltung. Traditionell am ersten Augustwochenende kann in der Marmorwerkstatt die Arbeit der Steinmetze beäugt werden, während auf dem Markt Kunsthandwerk und Leckereien rund um die süße Frucht angeboten werden.

Kloster Marienberg

Die weiß getünchte Fassade der Abtei Marienberg strahlt in der Nachmittagssonne dem Besucher regelrecht entgegen. Das Benediktinerkloster in einer Hangmulde oberhalb der Ortschaft Burgeis stammt aus dem 12. Jahrhundert. Vier Jahrhunderte später stand die Abtei vor der Auflösung – eine Gefahr, die jedoch von Papst und Regierung abgewendet werden konnte. Im 19. Jahrhundert schließlich wurde Kloster Marienberg zu einem bedeutenden Bildungszentrum.
Heute bietet vor allem das Museum im Erdgeschoss allerlei Wissenswertes rund um die Historie der Abtei und das Leben hinter Klostermauern.

Öffnungszeiten:
15.03. bis 31.10.
Montag bis Samstag von 10 bis 17 Uhr

27.12. bis 05.01.
Montag bis Samstag von 10 bis 17 Uhr

Stilfser Joch

Das Stilfser Joch liegt auf 2.757 m Seehöhe und ist vor allem bei Radfahrern äußert beliebt, eignet sich aber auch ideal für eine Ausflugsfahrt. Bietet die zweithöchstgelegene, asphaltierte Passstraße der Alpen doch atemberaubende Einblicke in den Naturpark Stilfser Joch und freie Sicht auf dem höchsten Berg Südtirols: den Ortler.
Übrigens: Die Straße mit den 48 Kehren wurde in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts vom österreichischen Kaiserreich errichtet und bis zum heutigen Tage kaum verändert.

Vintschger Museum

Haben auch Sie sich in Ihrem Südtirolurlaub bereits gefragt, was es mit den Waalen und Waalwegen auf sich hat? Antwort gibt Ihnen das "Vintschger Museum" in Schluderns. Dieses widmet sich in seiner Ausstellung dem Bewässerungssystem der Waale und gibt Aufschluss über Nutzen und Sinn dieser unverzichtbaren Bewässerungsart für die Südtiroler Landwirtschaft.
Des weiteren widmet sich das Museum einem ganz besonderen Schicksal: dem der Schwabenkinder. Über mehrere Jahrhunderte mussten Kinder aus dem Vinschgau den weiten und kräftezehrenden Fußweg ins Schwabenland auf sich nehmen und ihre Arbeitskraft dort zu Geld machen um das Überleben der Familien zuhause zu sichern.